Proktologie

Krankheiten im Bereich des Enddarms/Afters

Die Proktologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Enddarms und des Beckenbodens. Zweidrittel der Bevölkerung leidet mindestens einmal im Leben an After-Beschwerden leidet. Im Volksmund werden Beschwerden in der Afterregion in der Regel unter dem Begriff Hämorrhoiden zusammengefasst.

Beschwerden bei Erkrankungen im After-/Enddarmbereich sind meist sehr uncharakteristisch. Juckreiz, Brennen, Schmerzen beim Stuhlgang, Blutabgang, austretendes Gewebe beim Stuhlgang, störende oder schmerzhafte Hautfalten/Knoten, unvollständige Stuhlentleerung, permanenter Stuhldrang sind Hinweise auf eine Erkrankung des Enddarmes/Afters.

Viele Betroffene verschweigen aus Schamgefühl ihre Beschwerden. So können krankhafte Veränderungen im Enddarm- und Afterbereich chronisch werden. Die meisten proktologischen Erkrankungen sind bei rechtzeitiger Behandlung gut zu behandeln. Gerade weil die verschiedenen Erkrankungen oft mit ähnlichen Beschwerden einhergehen, ist in solchen Fällen eine genaue Untersuchung notwendig, da sich auch bösartige Erkrankungen dahinter verbergen können. Eine rechtzeitige Untersuchung beim Spezialisten kann rasch lebensqualitätsfördernd, lebensverlängernd beziehungsweise lebenserhaltend sein.

Sie können schon mit der Therapie beginnen. Harter oder flüssiger Stuhlgang ist sehr unangenehm und schränkt Ihre Lebensqualität ein. Bei fast allen Krankheitsbildern der Proktologie bildet daher die Stuhlregulation die Basis-Therapie. Und genau darum möchten wir uns zuerst auf die Stuhlregulation konzentrieren:

Stuhlregulation – Verstopfung/harter Stuhlgang

  • Trinken Sie genügend Wasser
  • Bewegen Sie sich regelmässig
  • Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung
  • Stuhlregulation mit z.B. Flohsamenschalen (Flohsamenschalen beim Detailhändler): 2 Teelöffel mit 4 dl Wasser pro Tag.
  • Bei ungenügendem Ansprechen fragen Sie uns!

Bei Durchfall, ungeformtem Stuhlgang oder flüssigem Stuhlgang sollten auslösende Faktoren ausgeschlossen werden. Kurzzeitiger Durchfall kann ebenfalls mit einer sogenannten Basis-Therapie angegangen werden:

Stuhlregulation – Durchfall/flüssiger oder ungeformter Stuhlgang

  • Trinken Sie genügend Wasser
  • Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung
  • Stuhlregulation mit z.B. Flohsamenschalen (beim Detailhändler): 2 Teelöffel mit 1 dl Wasser pro Tag.
  • Verminderung der Darmtätigkeit mit z.B. Imodium® und fragen Sie uns!

Sollte es bei Ihnen zu einer neu aufgetretenen und anhaltenden Form einer Verstopfung oder eines Durchfalls gekommen sein, raten wir Ihnen, dies abklären zu lassen, um organische oder gar bösartige Ursachen ausschliessen zu können. Wenden Sie sich hierfür an Ihren Hausarzt oder an uns.

Anatomie des Enddarms/Afters

  1. äusserer Schliessmuskel
  2. innerer Schliessmuskel
  3. Hämorrhoiden
  4. Mastdarm
  5. Analkanal
  6. Afterdrüsen
  7. After-Venen
  8. After

 

Hier erhalten Sie einen Überblick über die häufigsten Erkrankungen im Bereich des Afters und Enddarmes:

Erkrankungen des Enddarmes

  • Hämorrhoiden (Volksmund: innere Hämorrhoiden)
  • Blutgerinnsel in den Venen im Afterbereich (Perianalvenenthrombosen. Volksmund: äusserHämorrhoiden)

  • Risse in der Schleimhaut (Anal-Fissuren)

  • Hautlappen/-falten (Marisken)

  • Entzündungen der Haut im Afterbereich (Analekzeme)

  • Feigwarzen (Kondylome)

  • Abszesse am After (Perianalabszesse)

  • Verbindungsgänge zwischen dem Enddarm und der Haut um den After (Anal-Fisteln)

  • Stuhlinkontinenz

  • Entleerungsstörungen (Outlet obstruction)

  • Enddarmvorfälle (Anal- und Rektumprolaps)

  • bösartige Anal-Tumoren (Analkarzinom)